Rezension

Robot Koch

Hypermoment


Highlights: Spine // Fernwood // Dreams
Genre: TripHop // Elektro // Dubstep
Sounds Like: Moderat // Trentemöller // Robots Don't Sleep // Moby // Chemical Brothers

VÖ: 06.11.2015

Schon seit einiger Zeit konnte man bei Robot Koch eine deutliche Hinwendung zum Pop beobachten. Begann er einst als Vertreter jener Art Dubstep, deren Vertreter nicht Skrillex und Co. heißen, sondern auf tiefe, langsame Bässe setzen, zeigte schon „Robots Don’t Sleep“ jenes Gesicht, welches nun „Hypermoment“ trägt. Mittlerweile ist Robot Koch unter das Dach von Monkeytown Records gekommen – und „Hypermoment“ erinnert stark an die Labelkollegen Moderat. Elf Stücke beinhaltet dieses Album, neun davon tragen ein „feat.“ hinter dem Titel. Robot Koch verfolgt hierbei den bekannten Ansatz, mithilfe diverser Gastsänger und -sängerinnen unterschiedlichste Stimmungen zu erzeugen.

Einen Anfang macht „Circles“. Dunkle, wabernde, treibende Bässe, gehauchte Backingvocals von Delhia de France – von den genannten Moderat könnte dieses Stück ebenfalls sein. „Dreams“ bringt seinen Stil im Titel mit. Wunderbarer, sanfter Dreampop, dazu die tiefe Soulstimme von Stephen Henderson. Robot Koch wirkt dabei im Hintergrund, schafft die Basis für Stimme und Stimmung und auf keinem der Stücke misslingt dies. Sorgsam erfolgte die Auswahl der richtigen Partner, denen die Kompositionen auf den Leib geschneidert wurden. Ab und an trägt er diese Kleidung auch selbst, etwa in „Serenade“, in dem Robot Kochs Stimme aus dem Off ertönt, oder in „Fernwood“. Dort trifft Massive-Attack-Düsternis auf die übliche Stimmlage von UNKLE. Das spätere „Dark Waves“ erinnert ebenfalls stark an Massive Attacks „Heligoland“. Unbändiges Highlight des Albums ist „Spine“. Robot Koch packt hier einen zersplitternden, harten Dubbeat aus, der von engelsgleich besetztem Gesang von Fassine immer wieder eingefangen und zusammen geflickt wird.

„Hypermoment“ ist ein aus vielen Teilen zusammen gesetztes Puzzle. Robot Koch verbindet hier diverse Stationen seines Lebens – Phasen in Berlin oder Los Angeles oder Künstler, die er bereits auf deren Alben unterstützen konnte. Entstanden ist dabei ein hochgradig dichtes, komplexes, aber auch komplettes Album, auf dem sowohl jedes Stück für sich, als auch das große Ganze miteinander wirkt.

Klaus Porst

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"Circles"

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