Rezension

Pop Levi

The Return To Form Black Magick Party


Highlights: Pick-Me-Up Uppercut // Flirting // Dollar Bill Rock
Genre: Pop
Sounds Like: The Darkness // T. Rex // David Bowie // Velvet Goldmine O.S.T.

VÖ: 26.01.2007

Da in der Glotze gerade DSDS läuft, ein namentlich nicht bekannter Kandidat sich um Kopf und Kragen trällert und das Publikum sich im vorher einstudierten Wedeln von Neonröhren übt, kommt Pop Levis Album „The Return To Form Black Magick Party“ genau richtig. Schwarze Magie und Party, Drogensumpf und homo-erotische Spielchen. Iggy und David, Ozzy, Marc und James - und noch viel mehr - finden sich auf Levis erstem Album wieder.

Eine musikalische Zeitreise ist das, und doch lässt es sich nie auf eins festlegen. In einem Moment klingt es wie ein unbekannter T. Rex-Song, im nächsten wie ein ebensolcher von den Doors, und ganz wo anders wie ein Relikt aus den Aufnahmen zu „Ziggy Stardust And The Spiders From Mars“. Wie schon der Velvet-Goldmine-Soundtrack zur inoffiziellen Verfilmung des Lebens von David und Iggy, führt das Album eine Musik vor Augen, die in ihrer Vielfalt und ihrer Extravaganz vergessen scheint. Das dieses Album nicht als billige Kopie daherkommt, liegt an der wahnwitzigen Art, mit der Pop Levi hier Zitate, Referenzen und scheinbar bekannte Versatzstücke zu einer glamourösen Hochzeitstorte aufschichtet. Aber so wie eine zu üppig verzierte Hochzeitstorte eigentlich zu viel von allem beinhaltet, verhält es sich hier auch. Natürlich ist das alles gut anzuhören, reißt gelegentlich sogar mit, strengt aber eben auch an, siehe einmal mehr Velvet Goldmine. Sowohl die Suche nach Art „Wer findet alle Künstler“ - als auch die Musik an sich - haben auf Dauer eine ziemlich ermüdende Wirkung.

„The Return To Form Black Magick Party“ gehört zu den Alben, auf denen es schwer fällt, Highlights auszumachen, weil eigentlich alle Songs gut sind. Sie hinterlassen aber gerade aufgrund dieses Mangels an herausstehenden Liedern einen eher zwiespältigen Eindruck. Jeder einzelne von Pop Levis Tracks wäre ein Highlight auf jedem Mixtape, absolut radiotauglich in unserer retro-orientierten Zeit, als ganzes aber… Vielleicht ist dieses oberflächlich so auf gute Laune getrimmte Album doch zu konstruiert, zu verkopft - zu viel gewollt und deshalb zu viel reingepackt - aber damit eben auch zu wenig erreicht.

Oliver Bothe

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