Rezension

Poliça

When We Stay Alive


Highlights: Driving // Forget Me Now // Sea Without Blue
Genre: Pop // Synthiepop // Elektropop
Sounds Like: Austra // The Knife // Chvrches // Hundreds

VÖ: 31.01.2020

Selten haben Albumtitel eine solch nachvollziehbare Bedeutung wie „When We Stay Alive“. Sängerin Channy Leaneagh verarbeitet hier ihre ganz persönliche Geschichte des Überlebens: Kurz nachdem „Music For The Long Emergency“ erschien, stürzte sie schwer und zog sich massive Rückenverletzungen zu. Trotz der Regeneration blieben sich Poliça in ihrem Arbeitspensum – immerhin der fünfte Longplayer in acht Jahren – treu und ihrem Sound auch.

War insbesondere „Music For The Long Emergency“ von abwechslungsreichen, bisweilen gegensätzlichen Songs geprägt, ist „When We Stay Alive“ wieder ein bisschen zurück zu den Wurzeln: Das Album wirkt wie ein Zwilling des Debüts. Die großen brachialen Kracher, wie etwa das aggressive „Marrow,“ sucht man hier vergebens, dennoch kann „When We Stay Alive“ mit einigen Hits aufwarten. Insbesondere die Vorabsingles „Driving“, welches von einem wirklichen „drive“ beziehungsweise Groove durchzogen ist, und „Forget Me Now“ überzeugen.

Zu entdecken gibt es unter anderem das verträumte „Sea Without Blue“ sowie das vertrackte „Fold Up“ und die Ballade „Feel Life“. Dem gegenüber stehen allerdings auch ein, zwei verzichtbare Füller, wie das recht unspannende „Tata“. Zudem wirkt Leaneaghs Stimme manchmal etwas zu künstlich verfremdet, beziehungsweise zu „hell“ abgemischt. Nichtsdestotrotz ist „When We Stay Alive“ in Gänze ein gutes, überzeugendes Album, welches sich nahtlos in die Diskografie der Amerikaner einfügt.

Klaus Porst

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