Rezension

Pixies

Best Of Pixies - Wave Of Mutilation


Highlights: Monkey Gone To Heaven // Where Is My Mind // Debaser
Genre: Indie/Grunge
Sounds Like: Nirvana // Stooges // McLusky

VÖ: 03.05.2004

Waaas? You don't know the Pixies? Die Band, die den Grunge erfunden hat? Die Band ohne die es Nirvana nicht gegeben hätte? Die Band...

Okay, fangen wir mal anders an. Kennst du Fight Club? Am Ende dieses phantastisch verstörenden Filmes von David Fincher (Sieben, Panic Room,...) kommt es zur totalen Zerstörung der Gesellschaft. Und genau diese Stelle wird von "Where Is My Mind?" unterlegt. Eben dieses Lied ist von den Pixies. Die Band, die sich 1993 auflöste, hatte man bis dato schon fast wieder vergessen. Nach dem Film mit Brad Pitt und Edward Norton war der Name PIXIES wieder in aller Munde. Seitdem wurde heftig über eine Reunion der Band spekuliert. Von Frontmann Frank Black, der seitdem mehrere Soloalben veröffentlicht hat, wurde dies bis Dezember 2003 immer heftig dementiert. Noch nicht mal zwei Monate später dann die Kehrtwende: Am 03.02.2004 verkündete ein Sprecher die Reunion der Band. Erst eine Club-Tour, dann Festivals in Europa und eine DVD und CD sah der Plan vor.

Die Tickets für die ersten Konzerte Anfang April 2004 gingen in einer Rekordzeit von zwei Minuten weg! Am ersten Mai-Wochenende spielten die Pixies dann auf dem Coachella-Festivals in Kalifornien. Zum Entsetzen von Thom Yorke vor seiner Band: "Das geht nicht. Das ist, als ob die Beatles vor uns spielen." Nicht nur der Radiohead-Sänger, auch David Bowie, PJ Harvey und Kurt Cobain sind (bzw. waren) große Pixies-Fans. Letzterer betonte immer wieder, dass es Nirvana ohne die Pixies nicht gegeben hätte.

Nun gibt es 23 Songs der Indie-Legende gebündelt als Best Of. Los geht es mit "Bone Machine", auch Opener des 88'er Werkes "Surfer Rosa", das vom Musikexpress zum zweitbesten Album der 80'er und vom NME zum zweitbesten Album aller Zeiten gewählt wurde. Dann reiht sich Highlight an Highlight: Broken Face, Debaser, Hey, Wave Of Mutilation,...

Selbst das herrlich verstörende "Vamos" hat man draufgepackt, mit dem scheppernden Schlagzeug und den winselnden E-Gitarren, das immer wieder an Drive gewinnt und verliert und irgendwann abrupt abbricht. Spätestens hier wird klar warum die Pixies zu den ganz Großen gezählt werden. Die Pixies waren ein Ungestüm, das auf seinen Hörer ohne Bremse losrollte. Scheppernde Drums, kranke Gitarrenläufe, die einem Ohrenbluten bescherten, ständige Tempowechsel und ein Frontmann, dessen Stimme zwischen Ermahnen, Flehen, Wutgeschrei und Bellen wechselte, wie das Wetter im April. Dazu die rohe Produktion von Steve Albini (Nirvana, Nine Inch Nails, Mogwai,...) und alles war perfekt.

Obwohl eigentlich alles klasse Stücke sind, muss man zwei wirkliche Höhepunkte erwähnen: "Monkey Gone To Heaven" und natürlich das legendäre "Where Is My Mind". Es sind soviele Highlights drauf und denoch vermisst man einiges. Wo ist zum Beispiel "Cactus", das inzwischen sogar von Bowie und Moby gecovert wurde? Auch das stürmische "Tony's Theme", bei dem Black Francis so rau in das Mikro bellt, hat es nicht geschafft. Aber was soll man machen? Die Pixies haben einfach zuviele gute Songs geschrieben. Um eine wirklich komplette Best Of zu haben, müsste man einfach alle Alben in einem Boxset wiederveröffentlichen. Vielleicht ist man mit dem Kauf von "Doolittle" und "Surfer Rosa" besser beraten, aber trotzdem bleibt dem Autor nichts anderes übrig, als dieser Sammlung von Indierock-Klassikern die volle Punktzahl zu geben.

Seit Neuestem erhalten Best-Of-Compilations bei helga-rockt.de die Wertung "keine Wertung". 5.7.2005

Carsten Roth

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