Rezension

Pinegrove

Everything So Far


Highlights: New Friends // Angelina // &
Genre: Indie-Rock // Emo
Sounds Like: The Weakerthans // Julien Baker // Car Seat Headrest

VÖ: 28.04.2017

Nachdem wir dem 2016er-Album „Cardinal“ lange leider keine Beachtung schenkten, war klar, dass uns das mit „Everything So Far“ nicht nochmal passiert. Wie es der Name nahelegt, handelt es sich bei der Platte um eine Sammlung verschiedener Songs, die zwischen 2010 und 2015 geschrieben wurden. Es gibt somit zwar keine neuen Songs, aber nochmal eine Zusammenfassung davon, was Pinegrove zu leisten im Stande ist.

Denn „Everything So Far“ beweist, dass Pinegrove mehr als „Cardinal“ sind. Zwar sind mit „New Friends“ oder „Size Of The Moon“ Highlights des letzten Albums dabei, aber noch etliche Fanlieblinge der anderen Veröffentlichungen. So zum Beispiel das mit einer Minute und vierzig Sekunden vergleichsweise kurze, aber umso schönere „Angelina“, das sich schon lange als eins der Highlights bei den Auftritten der Amerikaner herauskristallisiert hat. Schlicht ein prägnanter, wunderbarer Indie-Rock-Ohrwurm. „Everything So Far“ beweist mit Bravour, wie wunderschön facettenreich Indie-Rock sein kann, auch ohne dabei auf die typischen Lo-Fi-Klänge zu verzichten. Besonders ist dabei, dass sich die Band nicht auf eine immer gleiche Struktur und damit einhergehend auf ähnlich lange Stücke festlegt. Mal sind die Songs kurz und eingängig wie „Angelina“ oder „Problems“, die ohne besondere Einleitung daherkommen, mal sind sie ruhiger und klassischer aufgebaut. Einfach erfrischend vielfältig. Aber auch textlich bieten Pinegrove erneut eine gute Mischung. Mal sind die Lyrics offen melancholisch, mal kompliziert und tiefergehend.

Somit dürfte auf „Everything So Far“ eigentlich für viele Geschmäcker etwas dabei sein und so bietet es einen guten Überblick über das, was die Truppe um Evan Stephens Hall die letzten Jahre über so ausgezeichnet hat: tolle Indie-Rock-Melodien und wunderbare Texte, wie Emo-Größen der 90er sie nicht besser machen könnten.

Lewis Wellbrock

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