Rezension

Naked Lunch

This Atom Heart Of Ours


Highlights: This Atom Heart Of Ours // Military Of The Heart
Genre: Pop // Indie
Sounds Like: Monta // Nada Surf // The Arcade Fire

VÖ: 19.01.2007

"The bells they were ringing with a beautiful sound..." Oh ja, "wunderschön" ist eindeutig das passendste Adjektiv, wenn es um die Beschreibung der zehn vorliegenden Lieder geht. Allesamt von den drei Österreichern geschrieben, die man, denkt man an die mittlerweile gut eineinhalb Jahrzehnte andauernde Bandgeschichte, schon zum älteren Eisen zählen könnte, deren Album jedoch frischer als der schönstmögliche Sommerregen um die Ecke kommt. Auch nach langem Suchen ist keine Schwäche zu finden. Ganz im Gegenteil: Mit "Military Of The Heart" dürften sie das schönste Liebeslied geschaffen haben, das jemals im Land, das den meisten von uns aus schönen Winterurlauben bekannt sein dürfte, geschrieben wurde - auch wenn es diesen Winter zugegebenermaßen auf den Skipisten kaum anders aussah als auf dem Albumcover von "This Atom Heart Of Ours".

Schluss mit dem Gemecker über den verspäteten Winter, es geht schließlich um Musik. Unfassbar schön fängt sie in diesem Fall an. Das Beste, wirklich spürbar schlechter wird sie nicht. Trotzdem, diesen Beginn muss man einfach hervorheben. Ein kleines Zitat aus dem "Best Love Song Austria":"I walk on with my seven inch boots, I cross this planet in a day, I madly climb the highest mountain, I swim the deepest ocean, only to be with you" - dabei würde die Melodie allein für feuchte Augen reichen. Und wer nach diesem Auszug meint, die Buchstaben "K", "I", "T", "S", "C" und "H" am Stück aussprechen zu müssen, war noch nie verliebt. Doppelt schade, denn wer es kennt, verliebt sich gleich nochmal, nämlich in dieses Lied, ganz gleich ob das bereits beim Titel- und Eröffnungstück passiert ist: "If we don't march together we die alone", hach, selten gab es diese Fülle solcher "Ein-Schlag-mitten-ins-Gesicht-Zeilen" auf einer CD.

Nicht nur beim Opener, nein, an vielen Stellen der CD kommt es einem so vor, als hätte Win Butler (The Arcade Fire) Sänger Oliver Welter das Mikrofon kurzzeitig aus der Hand geschlagen und selbst Initiative ergriffen. Die vielen Gesangslagen, die Veränderlichkeit der Stimme ist ein weiterer Pluspunkt, vielleicht sogar der entscheidene, der das Album am Ende des noch jungen Jahres zum Pop-Highlight schlechthin machen könnte.

Abschließend, wie sollte es bei diesem Album auch anders sein, möchte ich als Schreiber den Lesern die finalen Zeilen der CD mit auf den Weg geben, unkommentiert:"And if everything falls down, there is one thing you should know, my arms will hold you in the end, you will forgive me in the end, my love will find you in the end."

Paul Weinreich

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