Rezension

Metz

Automat


Highlights: Automat // Dry Up
Genre: Noise-Punk
Sounds Like: Cymbals Eat Guitars

VÖ: 12.07.2019

Zwei Jahre nach dem letzten Album geben die kanadischen Noise-Punker Metz ein neues Lebenszeichen von sich. Mit "Automat" erscheint nun allerdings kein neues, viertes Studioalbum des Krawall-Trios, sondern eine lose und unabhängig voneinander aufgenommene Sammlung von Songs aus neun Jahren Bandgeschichte. Mit dabei sind Nicht-Album-Singles und B-Seiten, Demotracks sowie seit langem nicht mehr verfügbare Songs – selbst auf den gängigen Streamingportalen nicht – aus der Pre-Sub-Pop-Zeit der Band. Alles einmal remastert und somit stimmig unter ein Dach gebracht.

Chronologisch auf das LP-Format gepresst ergibt "Automat" eine Reise durch die Bandhistorie, angefangen bei den ersten drei 7"-Singles, die die Band zwischen 2009 und 2010 via We Are Busy Records veröffentlichte und die Band noch in einer leicht luftigeren Version ihres dichten und intensiven Noise-Punks zeigt. Mit der 7"-Version von "Negative Space" und einer Demo-Version von "Wet Blanket" gibt es zwei Songs, die in anderen Version auf dem Debüt von 2012 erschienen. Außerdem diverse Single-Releases der letzten Jahre wie beispielsweise mit "Dirty Shit" und "Leave Me out" die Songs der limitierten Bonussingle zum Debütalbum, mit "Can't Understand" den Beitrag von Metz zur Adult-Swim-Singlereihe sowie A- und B-Seite der 7" "Eraser", die 2015 auf Three On G Records erschien.

Besonders die frühen Werke sind spannend zu hören, da sie eine sehr raue und teils noch offenere, aber nicht weniger intensive Frühphase der Band offenbaren. Davon abgesehen bewegt sich die Platte im gewohnt treibenden Noisedickicht, das jedem Fan ein dickes Grinsen ins Gesicht zaubern dürfte. Die Vorfreude auf eine neue Metz-Platte, an der das Trio derzeit wohl arbeitet, wird zwar leicht gekitzelt, was aber eher an dem unerfüllten Bedürfnis nach neuen Songs als an der Platte selbst liegen dürfte. Immerhin: Vinyl-Käufer*innen werden mit einer Bonussingle belohnt. Neu sind die drei Tracks darauf jedoch auch nicht, sondern hier und da erschienene Raritäten.

Hätte es dieses Release gebraucht? Wenn man ehrlich ist: nein – auch wenn Songs wie "Automat" oder klassische Metz-Tracks wie "Dirty Shit", die ansonsten wohl unter dem Radar geflogen wären, nun die gebührende Aufmerksamkeit erhalten. Für leidenschaftliche Metz-Anhänger ist "Automat" dennoch die ideale Möglichkeit, die letzten Lücken in der Diskografie zu füllen, und sich so das Warten auf die nächste richtige Platte zu erleichtern.

Abhilash Arackal

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