Rezension

Metric

Pagans In Vegas


Highlights: The Governess
Genre: Elektro-Pop
Sounds Like: Yeah Yeah Yeahs // Stars

VÖ: 18.09.2015

"Old World Underground, Where Are You Now?" heißt nicht nur das wahrscheinlich beste Werk von Metric, sondern das fragt man sich auch, wenn man ihr neuestes Album "Pagans In Vegas" anhört. Wo sind die schrubbeligen Punk-Gitarren, wo der verruchte Stimmeinsatz, wo die verspielten Indie-Melodien? Jedenfalls nicht auf "Pagans In Vegas". Was schon beim letzten Album "Synthetica" seinen Lauf nahm, findet sich nun in noch drastischerer Weise: Metric klingen künstlich, langweilig und zuckersüß poppig. Nur in wenigen Momenten durchbrechen sie die Plastik-Pop-Hülle, um sie sich aber im gleichen Song auch schon wieder überzustülpen. Zu oft denkt man: "Das klingt doch jetzt ganz gut... ach nein, doch nicht..." und tut sich schwer, das Album überhaupt genauer unter die Lupe zu nehmen.

"Who wants to celebrate? // I don't have time to sit and wait" schallt es im Song "Celebrate" aus Emily Haines heraus in den Raum. Sie selbst ist jedenfalls schon ganz auf Ibiza-House eingestellt, wenn sie da nicht noch ein paar Indie-Momente auf dem Teppich halten würden. In anderen Songs hört man deutliche Anspielungen auf die Vorbilder, nach denen sich Metric während der Schaffensphase gerichtet haben. Da klingt ein wenig Depeche Mode, New Order oder auch The Cure durch. Das wird dann aber im nächsten Moment von schrillem Gesang, der an einigen Stellen fast hochgepitcht klingt, wieder zunichte gemacht.

Weil Metric sich so in ihrem Schaffensprozess verausgabt haben, ist genügend Material für gleich zwei Alben entstanden. Darum ist "Pagans In Vegas" nur der erste Teil der neuen Veröffentlichungen. Im kommenden Jahr wird es ein weiteres Album geben, das ganz anders klingen soll. Das kann man nur hoffen.

Marlena Julia Dorniak

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Lalala in "Lie Lie Lie"
"Too Bad, So Sad"
"The Shade"

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