Rezension

Matthew E. White

Outer Face


Highlights: Signature Move // In The Valley // Hot Hot Hot
Genre: Soul
Sounds Like: Randy Newman // Lambchop // Curtis Mayfield

VÖ: 18.10.2013

"Big Inner" war Anfang des Jahres eines dieser Alben, mit denen man – wie auch, da der Künstler vorher unbekannt war – nicht gerechnet hatte, die den Hörer sofort erreichen. Doch damit nicht genug – es reifte über die Monate auch noch zu einem der Alben des Jahres heran, und das in einem Jahr, in dem es beileibe keine schwache Konkurrenz gab. Matthew E. White, der bärtige, junge Nerd, hatte ein sensibles Meisterwerk des Soul geschaffen. Und nun erscheint dieses in Neuauflage mit einer zweiten Platte – der "Outer Face"-EP, natürlich mit großer Spannung erwartet. Allein schon, weil sie mit fünf im Vergleich zu sieben Songs fast ebenso lang ist wie "Big Inner".

Es ist beeindruckend, welche künstlerische Intelligenz dieser junge Herr aus Brooklyn aufweist. In nur vier Tagen entstand "Outer Face" mit dem alten Freund Andy C. Jenkins in einem Haus am See, und das unter Auflagen: keine Gitarre – Whites Standardinstrument, kein Klavier – sein Songwritingwerkzeug, keine Bläser. Nur Streicher, Bass, Gesang, Chöre und natürlich Percussion. Durch dieses Konzept bildet "Outer Face" schon vom Klang her einen Kontrast zu "Big Inner", nach dessen Erfolg ein mutiger Schritt, der die künstlerischen Ambitionen Whites offenlegt. Dennoch ist er, klar, derselbe Songwriter: Die Songs sind ähnlich anheimelnd großartig, durch die andere Instrumentierung wirken sie aber noch etwas zurückgehaltener. So klingen "Big Inner" und "Outer Face" wie die zwei Seiten einer richtig guten LP eines Künstlers, der die Bedeutung dieser zwei Seiten noch ernst nimmt. Nur logisch, dass "Outer Face" dann auch so veröffentlicht wird und nicht als eigenständige EP. Wer schon das Album geliebt hat, kann hier nahtlos anknüpfen, ohne dabei gelangweilt zu werden. "Outer Face" ist ein intimer Abgang für ein ja ohnehin schon sehr sensibles, großartiges Album. Von Matthew E. White haben wir sicher noch einiges zu erwarten.

Daniel Waldhuber

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