Rezension

Macy Gray

The Way


Highlights: Bang Bang
Genre: Pop // Soul // Funk
Sounds Like: Kelis // Leela James // India.Arie

VÖ: 10.10.2014

Zuletzt kursierte ein ironischer Interview-Leitfaden im Internet. In diesem wurde beschrieben, wie man am besten ein Interview mit einer weiblichen Musikerin zu führen habe. Mit einer Frau, die neben dem "Frau-Sein" also auch noch Musik macht, obwohl sie doch eigentlich eine Mutter ist. Bei Macy Gray wäre dieser ironische Leitfaden aber vielleicht gar nicht so verkehrt für ein Interview. Gray widmet nämlich ihr neues Album ihrer Familie und ihren Kindern. Sie berichtet in ihren Songs über die intensive Erfahrung des Mutter-Seins und andere Themen, die eine "Frau" so bewegen. "Ich wollte ein Album aufnehmen, welches meine Entwicklung sowohl als Frau, Mutter als auch Künstlerin widerspiegelt", sagt Gray selbst zu "The Way".

"Hands" erinnert dann auch noch mit seinem Funk & Groove an "We Are Family", im Titelsong "The Way" gibt es gefühlt die ganze Familie mit mehrstimmigem Gesang im Background zu hören. Das Album ist groß produziert, mit vielen Musikern arrangiert. Die Liste der Mitwirkenden an der Arbeit zum Album ist lang. Die Songs haben durchweg eine hohe Qualität, sind schön anzuhören, spielen sich aber nie wirklich in den Vordergrund. Alles in allem sind sie eher in der Kategorie "nett" zu verordnen. Ausreißer wie "Bang Bang", das eher dreckig und rau klingt, sind eher selten.

Was die letzten Jahre ihr nicht nehmen konnten, ist ihre großartige Stimme. Die ist und bleibt einzigartig, kratzig, soulig, rau. Was Macy Gray aber abhanden gekommen ist, sind Dinge wie Schlagkräftigkeit in den Songtexten, Überraschungen in den Melodien und ein gewisser Witz und Charme. "The Way" ist ein "erwachsenes" Album geworden, wie man so schön sagt.

Marlena Julia Dorniak

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"Stoned"

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