Rezension

M83

Junk


Highlights: Do It, Try It // Go! // Walkway Blues // Moon Crystal
Genre: Elektro // Shoegaze
Sounds Like: Twin Shadows // Neon Indian

VÖ: 08.04.2016

Beweisen, dass sie Ruhm und Erfolg verdient haben, müssen M83 nicht mehr. Spätestens seit „Hurry Up, We’re Dreaming“ ist Kopf der Band Anthony Gonzalez aus der elektronischen Musikwelt nicht mehr wegzudenken. „Midnight City“ wird auch fünf Jahre nach dem Release des Albums noch rauf und runter gespielt, aber auch die Platte in Gänze hat immer noch einen wichtigen Platz in den Köpfen von Freunden elektronischer Musik. Kein Wunder also, dass das neue Werk „Junk“ freudig erwartet wurde.

Die Leadsingle „Do It, Try It“ hat die Schatten des siebten Studioalbums vorausgeworfen. Immer an der Grenze zu Trash experimentiert der Franzose sich durch alle Richtungen des Genres Elektro, hier und da gerne an die 80er Jahre erinnernd, bleibt dabei aber immer seiner Grundrichtung der elektrischen Gitarre gemixt mit allerlei Synthiesounds, die als Überbau für die häufig nur gesprochenen Vocals dienen, treu. Dabei gibt es Unterstützung von Mai Lan, Jordan Lawlor oder Beck. Und schon der Beginn des Albums, mit der oben angesprochenen ersten Single, aber auch den Songs „Go!“ und „Walkway Blues“ unterstreicht, dass M83 immer noch eine der spannendsten elektronischen Kombos der letzten Jahre sind. Wie keine zweite Band basteln sie aus Synthie und Gitarre so wunderschön tanzbare Ohrwürmer – und das Ganze über 55 Minuten Spielzeit. Zugegeben, hört man sich zu allererst „Moon Crystal“ und „For The Kids“ an, würde man wahrscheinlich nicht auf dieses Urteil kommen. Aber auch diese beiden Songs kommen in der Gesamtheit der Platte sehr gut zur Geltung und beweisen schlicht die unglaubliche Vielfalt in den Songs von M83, denn auch da kann es mal etwas weniger tanzbar zugehen. Das findet in „For The Kids“ den Höhepunkt, der eher klingt wie eine klassische Ballade von vor 30 Jahren als wie ein Lied aus 2016, aber nur eine kurze ruhigere Phase von „Junk“ beendet.

Denn als Gesamtwerk ist das erste Studioalbum der Franzosen seit 2011 weniger ruhig und gespickt mit den einen oder anderen Hits, die uns in den nächsten Jahren wahrscheinlich in der Disko begegnen werden. Das lange Warten hat sich also gelohnt und auch wenn wahrscheinlich kein Song der Platte in naher Zukunft eine solche Strahlkraft wie „Midnight City“ erreichen wird, ist „Junk“ mindestens so gut wie die letzte große Auskopplung der Franzosen.

Lewis Wellbrock

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