Rezension

Lorde

Melodrama


Highlights: Green Light // Homemade Dynamite // Liability // Supercut // Perfect Places
Genre: Indie-Pop // Pop
Sounds Like: Charli XCX // Halsey

VÖ: 16.06.2017

Lorde gehörte 2013 zu den größten Newcomern des Jahres – „Pure Heroine“ ist auch jetzt noch eins der besten Popalben des Jahrzehnts. Seither wartet man vergeblich auf neues Material. Eigentlich überraschend: Wann kommt es schon mal vor, dass eine 16-jährige Künstlerin so durchstartet und daraufhin nicht so schnell wie möglich neue Platten veröffentlicht? Meistens lebt eine solche Künstlerin vom Hype, den die Plattenfirma so stark wie möglich nutzen will. Bei Lorde sieht das anders aus, das Ganze scheint mehr Substanz zu haben. Ihr zweites Album „Melodrama“ wirkt gut durchdacht und vorbereitet, nichts ist überhastet. Somit steht die Platte dem Debüt in nichts nach und könnte Lorde den letzten Schritt zum Popolymp bereiten.

Dabei gab es bei Veröffentlichung der ersten Single auch Kritik. „Green Light“ war einigen zu simpel, zu sehr fürs Radio produziert. Die Sorge, dass man auf „Melodrama“ den Weg des sicheren Erfolgs gehen wollte, war bei einigen Fans vorhanden – komplett zu Unrecht. „Green Light“ ist in seiner radiotauglichen Form inklusive Ohrwurmgarantie nur ein Beweis für die Vielfalt, mit der Lorde auf „Melodrama“ aufwarten kann. Mal finden sich treibende Beats, mal nur ein ruhiges Piano, alles jedoch perfekt auf die nunmehr 20-jährige Neuseeländerin zugeschnitten. Besonders hervorzuheben ist dabei der letzte Teil des Albums mit Stücken wie „Supercut“, das wunderbar tanzbar ist, oder „Perfect Places“, welches dem Album einen großartigen Abschluss verpasst und wahrscheinlich der Hit der Platte ist. All of the things we're taking // 'Cause we are young and we're ashamed // Send us to perfect places // All of our heroes fading // Now I can't stand to be alone // Let's go to perfect places – das singt man einfach mit.

“Melodrama” ist die passende Fortsetzung von „Pure Heroine”: Persönliche Texte über die Vor- und Nachteile des Alleinseins, verpackt in wunderschönen Melodien und gesungen von der wunderbaren, variablen Stimme Lordes. So fehlt jegliche Grundlage für negative Kritik, denn das gesamte Album hat ein fantastisches Niveau. Hauptsache, die dritte Platte lässt nicht wieder 4 Jahre auf sich warten.

Lewis Wellbrock

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