Rezension
Lambchop
OH (Ohio)
Highlights: I'm Thinking Of A Number // Popeye
Genre: Slow // Pop // Lounge
Sounds Like: Tindersticks // Wilco // Devastations
VÖ: 04.10.2008
Herzlichen Glückwunsch, City Slang! Eindeutig aufs richtige Pferd gesetzt. Man mag es kaum glauben, doch „OH (Ohio)“ ist bereits das zehnte Studioalbum von Kurt Wagner & Co, das vom Label veröffentlicht wird. Wo wir bei der ersten Erneuerung wären - Kurt Wagner erkennt seinen Frontmann-Titel endlich an: “This is their sound, and it's Lambchop's sound. But Lambchop more and more has become a vehicle for my songs and myself as an artist. I've fought against that interpretation for twenty years, but now I've just given up trying to fight it anymore.“ Auch wenn sich in den letzten fünf Jahren eine sechsköpfige Kernband gebildet hat, lässt allein die Tatsache, dass von der ursprünglichen Band einzig Wagner übrig ist, keine andere Interpretation zu – aber nun ist man sich ja einig.
Einig dürften sich auch Kritiker und Fans über die Kontinuität der Band sein. Anlass zur Enttäuschung gab es nie, wobei jeder einsehen musste, dass ein Meilenstein wie „Is A Woman“ nur einmal gelingt. Glücklicherweise ist das neueste Werk musikalisch - zumindest stellenweise - nicht allzu weit von jenem Meisterwerk entfernt. Nehmen wir zum Beispiel das gut sechsminütige „I'm Thinking Of A Number“, das beim dritten Mal Hören bereits so vertraut wie das eigene Bett ist, das unglaublich einsame „A Hold Of You“ oder gleich das am Ende völlig außer Rand und Band geratene „Popeye“. Kurt Wagner ist Meister seines Fachs und sein Trucker-Cap nebenbei wider Behauptung im Pressetext überaus “cool“.
Was bleibt noch zu sagen? Wieder kein Grund zum Traurigsein. So wie der FC Bayern München fast immer Meister wird, bringen Lambchop gute Alben auf den Markt. Nun ja, vielleicht feiert man Ende Mai in München den zweiten UEFA-Champions-League-Titel in 17 Jahren und ein paar Monate später auch Wagners zweites Meisterwerk. Auch wenn letzteres den meisten wohl genügen würde.
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