Rezension

Kings Of Leon

Aha Shake Heartbreak


Highlights: King Of The Rodeo // Taper Jean Girl // Pistol Of Fire
Genre: Southern-Rock
Sounds Like: Creedence Clearwater Revival // Jet // The Strokes

VÖ: 01.11.2004

Keine Frage, auch mit dem zweiten Streich erfinden die Kings of Leon den Rock ´n Roll nicht neu. Das alles gab es schon in den 60ern und 70ern, nur eben nicht unbedingt besser! Ausgerechnet vier Jungspunde, von denen der Jüngste nicht mal 18 ist, zeigen knapp 40 Jahre später, warum Rock mal so wichtig war.

Etwas mehr als ein Jahr nach ihrem erfolgreichen Debüt “ Youth & Young Manhood” schlagen die Followills neue Wege ein. Eine deutliche Experimentierfreudigkeit ist zu erkennen und auch ein weit verbessertes musikalisches Können. Das wird gleich beim Opener “Slow Night, So Long” deutlich. Ein wunderbarer Basslauf zieht sich hier durch den kompletten Song und am Ende verliert man sich in eine Art Rumba. Damit hat man auch schon eines der längsten Lieder hinter sich, denn neuerdings scheint in der Kürze die Würze zu liegen. Kaum wird die 3 Minuten Grenze mal angekratzt. Mit “King Of The Rodeo”, “Taper Jean Girl” und “Pistol Of Fire” haut man dann gleich drei unglaubliche Tanzfeger raus die in jede gottverdammte Disko dieses Planeten gehören! Dann die erste Ruhepause. Bei “Milk” leidet sich Sänger Caleb krankenhausreif . Besonders hier kommt wieder seine unverwechselbare, krächzige Stimme zur Geltung. Wofür andere ihr Leben lang trinken und rauchen, ist diesem Mann in die Wiege gelegt worden.

Welcher Song als Single ausgekoppelt wird ist eigentlich völlig egal. Letztendlich ist es als erstes “The Bucket” geworden, der durch seine schöne Gitarrenmelodie und den tollen zweistimmigen Refrain besticht. Weiter geht’s mit Hits, Hits, Hits. Ob das dreckige “Four Kicks”, oder das swingende “Razz”, man hört wo die Kings Of Leon verwurzelt sind: Tennessee, tief im Süden, wo ein Whiskey noch ein Whiskey ist. “Day Old Blues” muss man, abgesehen vom Chorus, eigentlich als Homage an Johny Cash, Elvis Presley etc. verstehen. So solitary, so lonesome. “Velvet Snow” kommt dann in bester The Strokes Manier daher, dem aber trotzdem eine ganz eigene Note verliehen wird.

Besser als mit “Rememo” kann man kein Album beschließen. Einfach selber anhören lautet hier die Devise, dann wisst ihr warum.

Bleibt noch zu erwähnen das diesmal sogar die Texte im Booklet abgedruckt sind, wodurch man auch endlich zweifelsfrei versteht, was Sänger Caleb da mit seinem Kauderwelsch singt.

“Aha Shake Heartbreak” ist also ein Pflichtkauf für jeden, der irgendwann mal irgendwie mit Rock in Berührung kam. Der Rest soll halt in Gottes Namen bei Britney Spears und Konsorten bleiben.

Benjamin Köhler

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