Rezension
Kate Nash
Made Of Bricks
Highlights: Foundations // Merry Happy // Skeleton Song
Genre: Pop // Singer / Songwriter
Sounds Like: Sugar, Sugar // Regina Spektor // singende Mädchen
VÖ: 12.10.2007
Ich bin verliebt. Seit dem 02. August 2007. Im großartigen Spielgelzelt auf dem Haldern Pop Festival ist es passiert. Die Sonne schien durch die vielen farbigen Fenster und tauchte das Zelt in buntes Licht. Und dann kam Kate Nash, sorgte für eine famose Eröffnung des Festivals und verzauberte mich.
Live kann sie also wundervoll sein… und auf großen Teilen ihrer Platte ist sie es auch. Doch mit ihren fröhlichen Songs, die sie mit ihrem reizenden englischen Akzent doch ach so nett singt, könnte Kate Nash an manch einem unbeachtet als neues unspektakuläres Popsternchen vorüber gehen. In England ist sie mit ihrem Album auch tatsächlich schon auf Platz 1 der Charts geschossen und auch hier zu Lande haben einige Radiosender den Hitcharakter ihrer kommenden Single „Foundations“ entdeckt.
Aber man sollte dem Ganzen auf jeden Fall ein wenig mehr Beachtung schenken, denn Kate ist nicht eines dieser von Plattenfirmen produzierten Mädchen, die schön aussehen und massenkompatible Lieder singen sollen. Alle ihre Songs sind selbst komponiert und geschrieben und zu Hause auf dem Laptop aufgenommen. Nach kleineren Auftritten und Veröffentlichungen über Myspace wurde sie bei einem größeren Label unter Vertrag genommen.
Kates Lieder sind in der Tat eingängig und verleiten zum schnellen Mitsingen, sind aber zudem originell und abwechslungsreich. Das Intro „Play“ ist sehr elektronisch und bissig, bei manchen Songs experimentiert sie neben den durchgängigen Klavier- und Gitarrenklängen auch mit Synthesizern. Der Song „Dickhead“ zeigt ihre ruhigere Seite und ist soulig angehaucht.
Wirft man einen genaueren Blick auf Kates Texte, entdeckt man, dass in ihnen jede Menge trockener Humor und Angriffslust zu finden sind. So singt sie zum Beispiel in „Merry Happy“ charmant daher: "Don´t tell me that you didn´t try to check out my bum / ´cause I know that you did / ´cause your friend told me that you liked it."
Auch bei ihren übrigen Songs ist hinter einer netten melodiösen Hülle meist ein intelligenter Inhalt versteckt. Im „Skeleton Song“ spielt Kate auf den Magerkeitswahn an, der auch in der Musikszene schwer im Trend ist. Sie selbst zeigt sich davon eher unbeeindruckt und sagte in einem Interview über sich: „So sieht eben ein normales Mädchen aus, das isst.“ In „Foundations“ singt sie in fröhlichem Ton von einer ihrer charmanten Zickereien: "Then I´ll use that voice that you find annoying / And say something like / yeah intelligent input darling / ´why don´t you just have another beer then´/ Then you´ll call me a bitch / And everyone we´re with will be embarrassed and I won´t give a shit."
Das Album macht auf jeden Fall gute Laune und ist hübsch anzuhören. Live ist sie jedoch aus einem triftigen Grund besser: Die „Rough – Version“ von Kate Nash überzeugt noch mehr, als ein vielleicht zu gut produziertes Popalbum.
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