Rezension
Infinite Livez Vs. Stade
Art Brut Fe De Yoot
Highlights: Right Here, Right Now feat. Joy Frempong
Genre: Electro-Grime-Hop
Sounds Like: Mouse on Mars // Zero DB // Dizzee Rascal
VÖ: 09.03.2007
Infinite Livez Vs Stade, also Infinite Livez – Rapper, dessen Debüt „Bushmeat“ bei Big Dada erschien – gegen Stade – nicht die Stadt, sondern zwei Schweizer, mit Electro, Jazz und Jazzectronics Hintergrund. Was soll man sagen? Ein Rapper und zwei Elektrofrickler, was kann da schon herauskommen? „Art Brut Fe De Yoot“.
So zumindest heißt das Album dieses Projekts. Improvisierte Lyrics, bzw. Vokalgeräusche, treffen Mouse-on-Mars-artige Sample-Synthie-Schlagzeug-Konstrukte. Hörbar ist das. Im ersten Moment allerdings sehr verwirrend und ganz sicher keine leichte Kost. Aber die soll es ja gar nicht sein. Titelnamen wie „www.webcamwoman.co.uk“, „Artyfartypartynazi“ oder „[^_^]zzzZ“ sprechen für sich. Das absurde der Titel - wie auch der Lyrics - findet sich ebenso in der Musik. Zunächst hört man angestrengt hin, es folgt eine kurze Phase der Genervtheit, bevor dann Faszination und Amüsement einsetzen. Nicht nur „Unbiased Reductionism In 21st Century Music Practices“ führt sogar zu leichten sitztanzenden, fusswippenden Bewegungen und „Right Here, Right Now“ entwickelt sich, nachdem Infinite Livez sich drei Minuten ausgekotzt hat, tatsächlich zu einer tanzbaren Grime-Nummer. Dagegen kommt „The Ballad Of Baby Man“ als futuristische Soul-Ballade daher.
Insgesamt ist „Art Brut De Fe Yoot“ ein anstrengendes Album, das weniger musikalisch unterhalten sondern eher als Kunstwerk amüsieren will. Lyrics und Sounds sind selten mehr als Spiegel einer ungeschönten Freakshow. Ein paar nachproduzierende Handgriffe hätten dem improvisierten Spiel der drei Akteure doch ganz gut getan.
Insofern wird dieses Album wohl nur wenige Freunde finden, die nicht ebenfalls Electro-Producer sind. Samplen und ausschlachten lässt es sich sicherlich hervorragend. Genussvoll anhören eher nicht. Wobei: Faszinierend ist es ja schon irgendwie. Also formulieren wir es so: Ein eigentlich unhörbarer, aber dennoch ganz großer Spaß.
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