Rezension

Gorillaz

The Now Now


Highlights: Tranz // Lake Zurich // Souk Eye
Genre: Synthiepop
Sounds Like: Blur // Damon Albarn // Moby

VÖ: 29.06.2018

Wenn man sich auf etwas verlassen kann, dann auf die Wandelbarkeit der Gorillaz. Das im letzten Jahr erschienene "Humanz" war sehr Hip-Hop-lastig, bis auf den Gastauftritt von Snoop Dog und Jamie Principle geht das auf der letzten Tour entstandene "The Now Now" nun einen völlig anderen Weg.

Damon Albarns Musikkollektiv setzt bei den elf neuen Tracks auf elektronischen Pop mit verspielten Synthesizern, trockene Drumcomputer-Beats im gemäßigten Tempo und starke Zugänglichkeit, ohne dabei eine richtige Hitsingle zu produzieren oder ein großes Thema auf ein Podest zu heben. Das klingt jetzt auf den ersten Blick nicht besonders berauschend, doch gibt man den einzelnen Songs mehr Zeit und achtet verstärkt auf Details, verbessert sich der Gesamteindruck zusehends und die meisten der zuerst zu nüchtern wirkenden Stücke wachsen mit steigender Durchlaufzahl. Albarns Gesang wirkt, was bei Themen wie Isolation oder schwierigen Beziehungen nicht besonders ungewöhnlich ist, sehr melancholisch und bildet damit einen starken Kontrast zu den liebevollen und erfrischenden Melodien, die gleichzeitig nach den 80ern und dank Filtern auch ein wenig nach Science Fiction klingen.

"The Now Now", das von den Gorillaz als Soloalbum des Frontmanns 2-D vermarket wird, da der Bassist Murdoc gerade seine Zeit im Gefängnis absitzt, entpuppt sich als homogenes Album mit wenigen Schwächen. Ohne herausstechenden Song erinnert das kurz nach der WM an eine spielstarke Mannschaft, welcher der Torerfolg verwehrt bleibt, aber an deren Spielzüge man gerne zurückdenkt.

Marcel Eike

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