Rezension

Fruit Bats

The Ruminant Band


Highlights: The Ruminant Band // Being On Our Own // The Blessed Breeze // Feather Bed
Genre: Indie // Folk // Rock
Sounds Like: Dr. Dog // Holopaw // Windmill // Ambulance LTD // The Decemberists // Elton John

VÖ: 07.08.2009

Anders als man von Fruit Bats, also Fledermäusen, erwarten würde, zieht es die Band Fruit Bats nicht ins Dunkle der Nacht, sondern bei den ersten Sonnenstrahlen des Tages ab nach draußen. Aber sie haben sich ja schließlich auch nach früchtefressenden Fledermäusen benannt, was ohnehin schon sympathisch klingt.

Freundlich und fröhlich klingt meist auch der Country-Pop-Folk auf „The Ruminant Band“, dem vierten Album um Mastermind Eric D. Johnson (unter anderem auch bei Vetiver und den Shins vertreten). Der hat mittlerweile tatsächlich eine „Band“ an seiner Seite. Während in den letzten Jahren die Besetzung ständig wechselte und es sich mehr um ein Ein-Mann-Projekt mit Tour-Begleitung handelte, bestehen die Fruit Bats nun aus fünf Personen. Schlagzeuger Graeme Gibson hat gleichzeitig die Produktion des Albums in die Hand genommen, Sam Wagster spielt mit den verschiedensten Gitarren auf, Chris Sherman spielt den Bass und Ron Lewis alle übrigen Instrumente, die sonst noch zu hören sind.

„Primitive Man“ eröffnet mit einem leisen „One / Two / Three / Tuepetuepetee“ liebenswert das Album. Es folgt eine fidele Folk-Gitarrenmelodie, die Johnsons zerbrechlich schönen und hallenden Gesang trägt. „The Ruminant Band“ setzt der Heiterkeit noch einen drauf. Wenn man beim Hören die Augen schließt, kann man sich in einer blühenden Sommerwiese wiederfinden. Immer wieder erzählt Johnson wunderbare Geschichten in seinen Liedern, die zum Träumen geradezu einladen. So zum Beispiel in „Beautiful Morning Light“, wenn es heißt: „Climb up with me to the monkey´s nest / And lay your head upon my chest / Give your lovely lonesome head a rest / In the beautiful morning light”. „The Hobo Girl“ klingt genauso schön schräg wie schon der Titel, nach einem Landstreicher-Mädchen, das im wilden Westen unterwegs zum nächsten Saloon ist. In „Feather Bed“ macht Johnson romantische Versprechungen an seine Liebste: „Babe, I´ll be the blanket on your feather bed / I´ll be the lot of sugar in your tea / You can´t give me too much love, too much love“, und wird dabei von einem immer wiederkehrenden romantischen “bapbapbapbap”-Gesang und passendem Klavier begleitet. „Flamingo“ bietet als kratziger Walzer „The Ruminant Band“ einen runden Abschluss, und auch hier findet Johnson wieder die passenden Worte: „Everything, everything gonna be just fine!“

Marlena Julia Dorniak

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