Rezension

Danko Jones

Fire Music


Highlights: Body Bags // Watch You Slide // She Ain't Coming Home
Genre: Rock
Sounds Like: Backyard Babies // The Hellacopters // AC/DC

VÖ: 06.02.2015

Danko Jones – also der Mann, nicht die Band – ist aktuell wohl einer der größten Experten, die die Rockmusik zu bieten hat. Von 2003 bis 2006 lief seine Radioshow auf dem schwedischen Sender 95.3 Rocket FM, Spoken-Word-Auftritte und Kolumnen in Rockmagazinen aller Herren Länder ergänzen seinen Tour- und Aufnahmealltag bis heute. Das letzte Zeugnis seiner beeindruckenden Expertise: ein mehrseitiger Essay über Gene Simmons' kontroverse Aussage, Rock sei tot. Und wer sich so sehr in dieser Materie auskennt, der weiß natürlich auch: Konstanz ist nichts Schlechtes.

Denn egal, ob man Slayer oder Motörhead nimmt, AC/DC oder Black Sabbath: Von den ganz Großen im Rock erwartet man bei neuen Alben eigentlich nicht mehr allzu viel: Einen Anlass, wieder auf Tour zu gehen, ein paar gute Songs, die dann gnädigerweise auch live zwischen die Klassiker gemischt werden dürfen und vor allem, dass sie sich nicht auf den eigenen Thron pinkeln. Geringe Ansprüche also – und für Danko Jones ist es ein Leichtes, diese mit „Fire Music“, Album Nummer sieben, zu erfüllen.

Dabei ist Dankos musikalischer Kosmos ja groß genug, auch allgemeinere Statements wie „Stadionrock weicht wieder mehr der Härte“ zuzulassen, bevor man auf die kleineren Details in den Songs zu sprechen kommt: Den Mut zu mehreren Sekunden Stille zwischen den Eröffungsriffs in „Gonna Be A Fight Tonight“ etwa oder die Glam-Gitarren in „She Ain't Coming Home“. Kandidaten für den Livestammgast: „Body Bags“, das Strophe-Bridge-Refrain eigentlich schon nach 30 Sekunden abgefrühstückt hat, sie einem danach aber immer noch rabiater um die Ohren haut, oder der Hillybilly-Jive „Watch You Slide“.

Solide abgeliefert also – um eine recht rockspezifische Floskel zu nutzen. Aber was in dieser Besprechung wahrscheinlich das noch weitaus größere Lob ist: Danko Jones kann mittlerweile im gleichen Kontext wie Slayer oder Motörhead, AC/DC oder Black Sabbath genannt werden. Und im Gegensatz zu so manchen dieser Namen ist er noch ohne Ausfall in der Discographie. Wirklich nicht schlecht, Herr Jones.

Jan Martens

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