Rezension

Daniel Avery

Song For Alpha


Highlights: Projector // Sensation
Genre: Elektro // Ambient-Techno
Sounds Like: Andy Stott // Lorn // Plastikman

VÖ: 06.04.2018

Es gibt Musik, die besonders für nächtliche Autofahrten geeignet ist – und es gibt Daniel Avery. Das neue Album funktioniert auch als Nacht-Reise-Fantasie, aber statt in einem Benziner über die Landstraße zu gleiten, packt einen der Londoner in ein Raumschiff und fliegt über neonfarbene Megastädte, graue Industrielandschaften und in unverständlicher Rhythmik über grüne Oasen, die als organische Bausteine in einem großen mathematischen Puzzle fungieren.

Klangtechnisch gibt sich Avery traditionsbewusst: Das Schlagwerk hat die brachiale Kraft hydraulischer Müllpressen und die Leadsynths lassen einen glauben, die ersten Sonnenstrahlen des Tages hören zu können. Etwas überrascht wird man von "Diminuendo". Hier hallt ein Röhren, das man eher aus der Welt des Goa kennt.

Seine stärksten Momente hat das Album, wenn es die Vorteile des Techno (Es geht soooo geil ab!) mit der atmosphärischen Prägnanz des Ambient verbindet (Hach…). Hier beweist Avery Fingerspitzengefühl und man versteht, dass er weiterhin mit der Unterstützung von Erol Alkan rechnen kann, auf dessem Label Phantasy er veröffentlicht. Hier darf er sich ruhig fünf Jahre Zeit pro Album nehmen und das ist gut so. Wer weiß, in welche galaktischen Weiten das nächste Werk führt. Von Glück kann man sprechen, dass ein Raumschiff zwar schlecht in einen Club passt, dafür aber ein Club in ein Raumschiff.

Peter Heidelbach

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