Rezension

Code Orange

Underneath


Highlights: You And I Alone // Swallowing The Rabbit Whole // Last Ones Left
Genre: Hardcore // Metal // Industrial
Sounds Like: Nine Inch Nails // Jesus Piece // Power Trip // Incendiary

VÖ: 13.03.2020

Hardcore-Fans gefällt das nicht: Code Orange bewegen sich auf „Underneath“ fast komplett weg vom puristischen Geknüppel und kreieren quasi einen komplett neuen Bandsound. Wem Code Orange bislang nichts sagten, dem bietet dieses Album jedoch extrem viele Gründe, einmal hineinzuhören. Vorausgesetzt, man kann härteren, oftmals disharmonischen Sounds etwas abgewinnen. „Underneath“ ist ein fieser Bastard aus Metal, Hardcore, Industrial und Chaos. Aus jeder Ecke kommt ständig irgendetwas quergeschossen, um die Ohren geflogen, auf den Schädel gehauen.

Bereits der Opener „Swallowing The Rabbit Whole“ nimmt keine Gefangenen. Typisches Hardcoregeschrei trifft auf ultraschnelles Geprügel und Keyboardeinsprengsel. Zwischendrin bricht der Sound für Sekundenbruchteile komplett ab, als gäbe es einen Sprung in der Platte. Auch „In Fear“ und „You And I Alone“ gehen einen ähnlichen Weg: Als hätte jemand mit einer Keyboardkettensäge eine zünftige Hardcoreschlägerei unterbrochen.

„Underneath“ ist jedoch viel zu komplex, zu abwechslungsreich, um nur diesem Schema zu folgen. „Who I Am“ und „A Sliver“ etwa gerieren sich nahezu Alternative-Rock-mäßig und haben einen starken 90er-Einschlag dank cleanem Gesang; „The Easy Way“ ist unverschämt eingängig. „Last Ones Left“ hingegen ist ein Moshpitmonster. Mit dem Titeltrack machen Code Orange gen Ende noch einmal Nine Inch Nails Konkurrenz und beschließen ein abstrus Grenzen sprengendes, unglaublich schwer zu fassendes Album, bei dem ein Höhepunkt den nächsten jagt – in unglaublicher Geschwindigkeit.

Klaus Porst

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" Swallowing The Rabbit Whole"

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