Rezension

Catfish And The Bottlemen

The Ride


Highlights: Twice // Soundcheck // Glasgow
Genre: Indierock
Sounds Like: We Are Scientists // Kaiser Chiefs // Maximo Park

VÖ: 27.05.2016

Das ist Timing! Catfish and the Bottlemen kommen genau zum richtigen Zeitpunkt, um mit ihrem Sound auf der aktuellen Hypewelle mitzuschwimmen. Ein homogenes Album mit ein, zwei Hits – fast schon Garantie für Nachmittagsslots auf den Hauptbühnen britischer Festivals und die Schlagzeile im NME... Moment, wir haben immer noch 2006, richtig?

Okay, zehn Jahre später und Catfish and the Bottlemen wirken mit ihrem Sommer-Indierock irgendwie aus der Zeit gefallen: Keine Dubstep-Parts, keine Folk-Einflüsse, nur zum zweiten Mal seit ihrem Debüt "The Balcony" eine Handvoll eingängiger Popsongs, die mal vor Quirligkeit geradezu explodieren, mal die nötige Verschnaufpause innerhalb der 40-Minuten-Slots beim Reading garantieren. "Homogenität" ist dann in diesem Fall auch hauptsächlich ein Euphemismus für die durchgängig doch recht vorhersehbaren Songstrukturen. Die Hits muss man den Walisern allerdings lassen – "Twice" und "Soundcheck" für die Tanzfläche, "Glasgow", um nach der letzten Band dann noch mit seiner Finesse an der akustischen Gitarre anzugeben.

Bei so einer Verteilung von Highlights und locker-luftigem Füllmaterial denkt man natürlich zuerst an... naja, aufgrund der recht kurzen Halbwertszeit solcher Bands wahrscheinlich an niemanden. We Are Scientists, anyone? Dennoch ist "The Ride" für den Moment gelungene Nostalgie für die Indiemädchen von gestern, die eine Ablenkung von ihren Masterarbeiten oder was auch immer brauchen. Wer weiß, vielleicht wird die Mitte des letzten Jahrzehnts ja der Fokus der nächsten Retrowelle – und dann sind Catfish and the Bottlemen immerhin schon da.

Jan Martens

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