Rezension
Butterfly Child
Futures
Highlights: Still Learning To Crawl // No Longer Living In Your Shadow // Playfair Steps
Genre: Pop // Indie
Sounds Like: Turin Brakes // Mull Historical Society // The Smiths // U2 // Manic Street Preachers // Jorge Drexler
VÖ: 27.11.2015
Butterfly Child feiert die Schönheit des Pop, des Indie, des Rock, oder was auch immer sein Album “Futures” genau ist. Es ist Pop in jedem Sinne, es ist Indie im Sinne der 1980er, der 1990er und vielleicht sogar noch der 2010er. Rocken tut es gelegentlich aber auch.
Butterfly Child gibt es seit 1984. Das letzte Album erschien 1998. Das erste Album 1993 hieß “Onomatopoeia”, und auch “Futures” versucht nachzuahmen, aber nicht Außersprachliches durch Sprache, sondern die Welt durch Musik. Zumindest erscheint es diesem Rezensenten so. Butterfly Child ist der heute in Los Angeles lebende Nordire Joe Cassidy. Laut Wikipedia wurde er als “Lieferant für schimmernden, ozeanischen Rock” bezeichnet, und genau das bietet auch “Futures”. Butterfly Childs neues Album ruft durchgängig Assoziationen an “Ocean Spray” der Manic Street Preachers hervor. Da dies vermutlich eine sehr persönliche Erinnerung ist, passt vielleicht besser zu sagen, “Futures” lässt einen glückliche Momente der Vergangenheit und die zugehörige Musik voller Melancholie wieder erleben, es lässt aber auch traurige oder zumindest emotionale Augenblicke voller Freude über die empfundenen Emotionen erinnern.
Cassidys Songwriting und die darum produzierten Tracks sind, analysiert man sie, nicht übermäßig spektakulär. Es ist Musik, die seit 30 Jahren gefällt. Cassidy verbindet seinen Prä-Britpop-Ursprung mit amerikanischen Einflüssen. Beide reichen zurück bis in die späten 1960er Jahre und verbinden sich zudem mit zarten, vorsichtigen Annäherungen an Mittel elektronischerer Produktion. Hier trifft Northern Soul auf Post-Punk, Psychedelic Rock auf Jangle Pop, Glam Rock auf Folk.
“Futures” ist ein Album, das möchte, dass man sich in es hineinfallen lässt, es ist ein Album, in das man sich fallen lassen kann und will. Es ist Indiepop – in Ermangelung eines besseren Begriffs – der einen umspült, der ein Wohlgefühl verströmt, ohne dabei billig oder kitschig zu sein. Wenn ein Album mit einem Stück namens “Beauty #2” endet, ist es zu billig, die Platte als “einfach schön” zu bezeichnen, auch wenn es zutrifft. Somit ist “Futures” ein einfach charmantes, wohltuendes, stilvolles und strahlendes Album.
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