Rezension

Bunny Lake

The Church Of Bunny Lake


Highlights: Strobe Love // If You Leave Me // Stiletto Stomp
Genre: Electro
Sounds Like: Planetakis // In Bed Disco

VÖ: 19.10.2007

Bass! Bass! Wir brauchen Bass! Da laden unsere Freunde aus Österreich im nächsten Jahr zur Fußball-Europameisterschaft und Bunny Lake stampfen sich schon mal warm. Selbst nennen sie ihre Musik Blues Electro oder Rave-A-Billy. Teilweise gar nicht mal zu Unrecht.

"The Church Of Bunny Lake" ist das zweite Album der Wiener nach dem 2006er "The Late Night Tapes" und soll in dessen Fußstapfen treten. Immerhin schafften es Songs vom Debütalbum in die Playlisten renommierter DJs wie Boris Dlugosch, in Berlin tanzten die Menschen genauso zu ihren Tönen wie in New York. In der Steiermark machten sich Christian Fuchs, Suzy On The Rocks und Dr. Nachtstrom an die Arbeit, einen würdigen Nachfolger zu schaffen. Nebst Technobeats schlichen sich auch Blues und klassische Rock'n'Roll-Sounds in die Songs. So grüßt der Opener "Got The Fever" gleich mal freundlich Elvis Presley.

Abwechslung schaffen Bunny Lake auch durch den Wechsel der Hauptstimme. Mal übernimmt Christian Fuchs, mal Frau On The Rocks, gerne auch lasziv wie in "Strobe Love", der ersten Single-Auskopplung. Und nebenbei zeigen sie Bands wie Planetakis gleich noch wie man es richtig macht, denn im Gegensatz zu deren fadem "Out Of The Club, Into The Night" macht diese Clubmusik richtig Spaß.

Natürlich steckt hinter der Platte auch ein guter Produzent. Christopher Just gilt als Pionier in der Technoszene, der unter anderem mit den Chicks On Speed im Studio stand. Ebenfalls im Team: Der Japaner Shinichi Osawa und DJ Sandrinho aus Brasilien. Multikulti im Alpenland. Neben dem schon angesprochenen "Strobe Love" ist der Remix von "Disco Demons" einer der besten und stampfendsten Titel des Albums. Nahezu 80s Industrial ist der Titel "If You Leave Me", einer der Songs mit Fuchs als Sänger, gefolgt vom nicht minder guten "Stiletto Stomp". Den Abschluss gibt das fast sieben Minuten lange "Hell Baby". Astreine Clubmusik.

Sicherlich ist diese Art von Musik kein Mainstream, in den Playlisten der DJs werden sich dennoch so manche Songs der Österreicher einsortieren. Der Grundton der Platte ist etwas heller geworden, sie ist nicht ganz so düster wie der Vorgänger, dennoch passt die Mischung aus Industrial, Techno und gelegentlichen Rock- und Blues-Anleihen. Let's dance!

Martin Korbach

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