Rezension

Bonny Light Horseman

Bonny Light Horseman


Highlights: Bonny Light Horseman // The Roving // Bright Morning Stars
Genre: Folk // Songwriter // Traditional
Sounds Like: Bob Dylan // Bon Iver // Johnny Cash

VÖ: 24.01.2020

Bonny Light Horseman sind eine weitere Band, die aus dem People-Kollektiv um Justin Vernon, Aaron und Bryce Dessner und viele mehr heraus entstanden ist. Deren freie Haltung, das In-den-Mittelpunkt-Stellen der Musik und nicht der Charaktere, ermöglicht scheinbar einen grenzenlosen Raum der Kreativität und Kollaboration. Big Red Machine waren die erste „hausgemachte“ Produktion des Kollektivs, entwickeln und entfalten sich immer weiter, wer dazu gehören möchte, gehört dazu. The National öffnen ihre Bühne für weitere Menschen, sogar für weitere Stimmen. Bon Iver haben mit „i,i“ das erste Mal ein Album wirklich als Band-Album aufgenommen.

Und diese Supergroup hier, bestehend aus Sängerin und Songwriterin Anaïs Mitchell, Alleskönner Eric D. Johnson und Produzent und Multiinstrumentalist Josh Kaufman entstammt diesem Kollektiv, und nahm einen Großteil dieser Debütplatte (selftitled übrigens) im Rahmen des letzten People-Festivals im August 2018 im Berliner Funkhaus auf. Und so singt dann auch zum Beispiel Justin Vernon auf dem wunderschönen „Bright Morning Stars“ mit. Hier geht es nur um die Musik, nichtmals darum, wer sie erschaffen hat: Bonny Light Horseman recyclen mitunter jahrhundertealte Folk-Traditionals aus Großbritannien, und geben ihnen einen Touch amerikanischer Folkmusik.

Das Ergebnis ist ein Album, das sehr reduziert ist, oft nur Gitarre, mehrstimmiger Gesang, Keyboard, Saxophon, alles, was gut in den Raum passte, den diese Musik öffnet. Ein Album wie eine Fahrt auf einem weiten, unendlichen Highway. Schwelgerisch, tiefgängig, beruhigend. Ein wirklich wunderschönes Album, bei dem die Musik an sich der absolute Star ist. Opener „Bonny Light Horseman“ eröffnet diesen Raum perfekt, wer sich dort wiederfindet, die*der wird das Album lieben.

Daniel Waldhuber

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