Rezension

Blaudzun

Heavy Flowers


Highlights: Elephants // Flame In My Head // We Both Know
Genre: Folk // Singer-Songwriter // Indie
Sounds Like: Arcade Fire // Alamo Race Track // awkward i

VÖ: 24.08.2012

Es liegt in der Luft, der große Durchbruch von Blaudzun aka Johannes Sigmonds steht kurz bevor. Mit seinem dritten Album „Heavy Flowers“ sollte es der 37-jährige Musiker aus Utrecht eigentlich schaffen, auch uuml;ber die Grenzen der Niederlande hinaus bekannt zu werden. „Heavy Flowers“ ist nämlich eines dieser Alben, an denen es nicht wirklich etwas auszusetzen gibt und bei denen schon im ersten Hördurchgang treffsicher die Widerhaken ausgeworfen werden. Fans von folkgeprägtem Indie werden an diesem Album nicht vorbeikommen.

So offensichtlich die Qualitäten von Blaudzuns sehr ambitioniert wirkendem, vielfältig instrumentiertem neuen Album auch sein mögen, irgendetwas scheint dann doch zu fehlen. Johannes Sigmonds‘ an Arcade Fires Win Butler erinnernder Gesang fällt auf und hat ohne Frage seinen Reiz, doch irgendwie kommt nicht so viel von der Musik an, wie man eigentlich erwarten würde. So überzeugend Blaudzuns vielseitiges und abwechslungsreiches Songwriting auch sein mag, fehlt den zwölf Stücken von „Heavy Flowers“ doch zu oft das, was eigentlich das Wichtigste an Musik ist und sich dabei so schwer fassen lässt. Die Melodien bleiben hängen, doch die Songs berühren nur selten. Dabei lässt sich der holländische Musiker wirklich Einiges einfallen. Wie sich der Opener „Flame In My Head“ mit sanft perlenden Klavierakkorden ganz behutsam, aber stetig aufbaut und wie das unerbittlich stampfende „We Both Know“ konsequent zu Ende gebracht wird, das ist ohne Frage gut gemacht, und es sind bei Weitem nicht die einzigen erwähnenswerten Momente von „Heavy Flowers“.

Es tut einem fast ein bisschen Leid, dass dieses Album nicht so gut funktioniert, wie es eigentlich sollte, da sich Johannes Sigmonds hier nichts zu Schulden kommen lässt. Vielleicht wollte er einfach zu viel. Dennoch wird dieses Album früher oder später sicherlich eine große Hörerschaft erreichen – und Melodien wie die von „Elephants“ werden einem ohne Frage noch lange Zeit im Kopf herumspuken.

Kilian Braungart

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