Rezension

Biffy Clyro

Infinity Land


Highlights: Glitter And Trauma // Wave Upon Wave Upon Wave
Genre: Alternative // Progressive
Sounds Like: Aereogramme // Dredg // Amplifier

VÖ: 31.01.2005

Lange war es ruhig um Kurt Cobain Klon Simon Neil und den Rythmuszwillingen James und Ben Johnston. Nach dem grandiosen Debüt "Blackened Sky", verlief der Nachfolger "The Vertigo Of Bliss" im Sande. Nun kam es also drauf an: Etablieren oder in der Versenkung verschwinden. Mit "Infinity Land" ist ihnen definitiv Ersteres gelungen, denn so eingängig und doch so komplex war schon lange nichts mehr.

Biffy Clyro wissen nämlich genau, wie sie hinter jeder Ecke eine neue Überraschung verstecken können, gleichzeitig den Hörer aber nicht überfordern und mit tollen Melodien glücklich machen. Als Paradebeispiel wäre sogleich "Glitter And Trauma" zu nennen, welches mit einer elektronischen Spielerei beginnt, um dann über ein wuchtiges Riff in einen groovender Ohrwurm zu münden. Bei "Strung To Your Ribcage" schreit sich Sänger Neil dann erstmal die Seele aus dem Leib, bevor sich der Song in einen Alternative Kracher aller erster Güte verwandelt. Weiter gehts mit dem nicht minder guten "My Recovery Injection". Gerade hier beweisen die drei Schotten, dass sie durchaus zu mehrstimmigem Gesang fähig sind.

Die einzige richtge Auszeit erfolgt mit "The Atrocity". Rein akustisch gehalten und mit Piano unterlegt geht diese Seelenschmerznummer tief unter die Haut und bleibt dort erstmal. "Some Kind Of Wizard" hingegen hat das Zeug zum nächsten Clubhit und überzeugt durch den grandiosen Mittelteil. Das unglaubliche "Wave Upon Wave Upon Wave" kommt mit so vielen Tempi- und Stilwechseln daher, wie manche Bands für ein ganzes Album aufwenden. Nach weiteren Highlights muss man nicht lang suchen. Ob das sich bis zum Exzess steigernde "Only One Word Comes To Mind" oder die Wuchtbrumme "There´s No Such Thing As A Jaggy Snake". Nach mittelmäßigen oder gar schlechten Songs sucht man vergebens.

In Zeiten, in denen der Rock wieder mal an Ansehen und Glaubwürdigkeit verliert, sind es Bands wie Biffy Clyro, die die Fahne hochhalten und auf Trendsetting oder Image einen Dreck geben. Danke dafür!

Benjamin Köhler

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