Rezension

Best Coast

Always Tomorrow


Highlights: Different Light // For The First Time // Rollercoaster
Genre: 80s Retro-Pop-Rock
Sounds Like: Dum Dum Girls // Beach Fossils // Tennis

VÖ: 21.02.2020

Wenn ein Album "Always Tomorrow" heißt, aber nach längst vergangenen Zeiten klingt, dann ist die Zeitangabe im Titel wohl eher ein Mantra, nach vorne zu schauen. Und das ergibt im Falle von Beth Consentino absolut Sinn. Das erste Album, das sie aufnimmt, nachdem sie den Drogen und dem Alkohol abgeschworen hat, ist ein sehr wichtiges für sie, das nicht ohne Wachstumsschmerzen auskommt.

Wenn eine Songwriterin, die sich gerne auf das bezieht, was sie kennt, plötzlich ein neues Mindset umgibt, dann kann es schon mal sein, dass ein Album einem Tagebuch ähnelt, das den Versuch, sich selbst und das künstlerische Ich zu finden, minutiös porträtiert. “If I’m good now, why do I feel like a failure almost every day?”, singt sie in "Graceless Kids" und man fühlt mir ihr. Das ist alles schon sehr ehrlich, wenn es auch wenig zur Identifikation eignet. Das hier ist Consentino's struggle, der ehrlich und offen, manchmal etwas eindimensional dokumentiert ist, aber er bietet eben nicht allzu viel Projektionsfläche.

Musikalisch bewegen sich Best Coast im Bereich des 80s/90s Retro-Feelgood-Pop und wissen kurzweilig durchaus zu gefallen. Für das längere Vergnügen fehlen die Überraschungen, die besonderen Melodien. Es muss akzeptiert werden, dass wir den Beginn einer Neuentwicklung erleben und der Band der über Jahre verdiente Kredit gewährt werden. Das sollte kein allzu großes Opfer sein.

Andreas Peters

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