Rezension

Balmorhea

Clear Language


Highlights: Sky Could Undress // Behind The World // First Light
Genre: Post-Rock // Acoustic // Klassik
Sounds Like: Sigur Rós // Ef // Nils Frahm

VÖ: 22.09.2017

Nach fünf Jahren melden sich Balmorhea, die Meister der auf Tape gebannten Atmosphäre, zurück. Wie der Albumtitel verspricht, sprechen sie hier eine ganz eigene, klare Sprache – „Clear Language“. Nach dem maximalen Ausufern ihres Soundes auf dem letzten vollen Studioalbum „Stranger“ im Jahr 2012 fiel es den beiden Masterminds Rob Lowe und Michael Muller schwer, die Musik weiterzudenken, daher die lange Pause. Sie schienen die Grenzen ihrer Musik voll ausgelotet zu haben.

Mit „Clear Language“ finden sie ganz klar zum Kern ihres Schaffens zurück, ganz roh, ganz simpel. Es ist das minimalistischste Album der Band seit dem selbstbetitelten 2007er Debütalbum, mehr eine atmosphärische Geste als ein imposantes Ausrufezeichen. Diese instrumentale Musik, größtenteils Klavier, ein wenig Bass, Synthies, nie überladen, drängt sich nicht in den Vordergrund, schafft es aber auch, niemals belanglos zu sein. Es ist mehr so, dass die Klänge sich charmant vom Unterbewussten ins Bewusste hochmassieren, die Hörenden zur Entspannung dirigieren. Hier sind sie eben beim Kern ihres Schaffens zurück – keine Band sonst schafft es so auf den Punkt, Atmosphären aufzunehmen und wiederzugeben.

Balmorheas Musik schärft den Verstand und entspannt zugleich. Zwei alte Freunde schaffen ihrer Freundschaft ein würdevolles Abbild. Ihre Klänge resonieren gleichermaßen im Universum als auch in den Herzen der Hörenden. „Clear Language“ bereichert, ohne sich jemals aufzudrängen, macht jeden freien Tag noch schöner, verleiht jedem Moment ein wenig Leuchten, ohne ihn zu bestimmen.

Daniel Waldhuber

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