Rezension

Arca

Xen


Highlights: -
Genre: Dubstep // Noise // Industrial
Sounds Like: Burial // Einstürzende Neubauten // Actress // Aphex Twin

VÖ: 31.10.2014

Innerhalb kürzester Zeit entwickelte sich Alejandro Ghersi alias Arca vom Geheimtipp zum überall auftauchenden Namen. Als Produzent von FKA Twigs oder Kanye West konnte man ihn schon hören, bald soll er sich an die Arbeit des neuen Björk-Albums machen. Dazwischen erscheint „Xen“, sein Debütalbum. Dies ist vor allem eines: mutig. Denn wirklich Songs findet man darauf nicht. Vielmehr ist „Xen“ eine Ansammlung an Soundskizzen und Collagen, die dazu noch düster, sperrig und schief klingen. Irgendwo zwischen Dubstep, Noise und Industrial schwanken die Stücke und sind mit fiesen hohen verzerrten Zwischentönen gespickt.

Zum Unhöbaren kommt das Unansehnliche: Auf dem Cover eine halb-pornografische, halb verzerrte Frauendarstellung, das Booklet voll verstörender Bilder. Hinter Songtiteln wie „Sad Bitch“, „Family Violence“ oder Bullet Chained“ scheint sich Schlimmes zu verbergen. Allerdings: Ganz so furchtbar ist es dann doch nicht. Klar ist „Xen“ schräg, aber es bleibt in engem Rahmen. So wie Aphex Twin hinter all der Frickelei immer Melodien versteckt, hat Arca in jedem Stück einen roten Faden, dem man folgen kann. Während Burial und Actress in düsteren Nachtsounds verharren, möchte Arca ein wenig mehr Spektakel, ein wenig mehr Horrorshow. Was er auslässt, ist der Spannungsbogen. Wo andere minutenlang aufbauen, gehen die meist um die zwei Minuten langen Sounds direkt in die Vollen. Was fehlt, ist eine Stimme – man kann sich diese disharmonischen Strukturen aber sehr gut mit der Verrücktheit Björks vorstellen.

Klaus Porst

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