Rezension

All The Luck In The World

All The Luck In The World


Highlights: Conquer // Haven // Settle
Genre: Indie-Folk // Akustik
Sounds Like: Mighty Oaks // Get Cape. Wear Cape. Fly. // Racing Glaciers

VÖ: 31.01.2014

„Ich bin glücklich.“ – Es passiert schon eher selten, sich am Ende eines Tages diesen Satz sagen zu hören. Im Grunde ist es nämlich nicht nur ungewöhnlich, sich regelmäßig darüber Gedanken zu machen, ob man nicht doch fälschlicherweise immer wieder nach den dreiblättrigen Kleeblättern sucht; darüber nachzudenken, ob man sich als generell glücklich bezeichnen kann, bedeutet vor allem Selbstkonfrontation. Die ist anstrengend und endet in den meisten Fällen nicht positiv, denn um ehrlich zu sein, gibt es doch immer irgendwas zu meckern.

Neil Foot, Kelvin Barr und Ben Connolly geht es da wahrscheinlich nicht anders, nur wissen sie ihr „irgendwas zu meckern“ besonders schön zu verpacken. Auf ihrem selbstbetitelten Debüt „All The Luck In The World“ machen die drei Iren Leben und Liebe zu Musik, lassen das Schlechte schön klingen und das Schöne noch besser. „And all you have to do in life is die / everything else is a choice“, singt Foot in „Conquer“ weise und man weiß, dass er Recht hat. Doch sind es nicht nur die Worte, denen man seine Aufmerksamkeit schenkt, wenn man All The Luck In The World zuhört. Wenn in „Haven“ die Streicher einsetzen und die Zeilen „You're a rush of colour in a 50s film / You're a prisoner's hands on a moving train / and I'm tied to you“ dem Crescendo eine Krone aufsetzen und man Foots irgendwie stark und zerbrechlich zugleich klingende Stimme hört, bekommt man von genau diesem Zusammenspiel eine Gänsehaut.

Es ist keine bahnbrechend neue Musik, die All The Luck In The World schreiben, doch die Art und Weise, mit der einerseits so zart instrumentiert wird, andererseits die Kraft der Schlusssequenzen von Liedern wie „Flight, In The Oaks“ oder „Settle“ diese wie kleine Hymnen klingen lässt, ist packend und macht im Moment des Hörens unglaublich glücklich.

„In diesem Moment bin ich glücklich.“ sagen zu können ist vielleicht realistischer, als besonders hochgreifende Pläne zu schmieden. Aus vielen glücklichen Momenten kann vielleicht mal ein ganzer Tag werden oder eine ganze Woche. Und irgendwann fühlt man sich möglicherweise so, als gehöre einem alles Glück der Welt.

Doreen Stoecke

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