Newcomer

SoKo


Die Bandmitglieder:
Stéphanie Sokolinski

Discographie:
Not Sokute (2007)

Webseiten:
www.myspace.com/mysoko

Was braucht man, um Menschen glücklich zu machen? Eine leuchtende Plastikkatze, einen hübschen französischen Akzent, provokante und amüsante Lyrics. Bei ihrem Auftritt auf dem schwedischen Popadelica-Festival versteht SoKo es perfekt, ihr Publikum zu erfreuen. Wobei ihre Songs, anzuhören auf www.myspace.com/mysoko und auf der erschienenen EP "Not Sokute", oft auch traurig sind. Da geht es ums Verlassen und Verlassenwerden, um Betrügereien, um "Shitty Days". Aber beim Konzert lässt sie alles, was betrüben könnte, bei Seite. Als mehrere Mädchen aus dem Publikum "I'll Kill Her" – einen wundervollen, aber traurigen Song – als Wunsch gen Bühne rufen, lehnt Mademoiselle SoKo mit der Begründung ab, sie hätte nur noch 13 Minuten Spielzeit, da gäbe es bei weitem schönere Songs, die sie noch zu präsentieren hätte. Und die hatte sie auch. Einige Bandmitglieder von "I'm From Barcelona" waren zufällig Backstage, und wenn man für einen Song Katzenmiauen braucht, dann muss man sich Verstärkung auf die Bühne holen. Also ruft SoKo beherzt nach hinten: "Hey! The next one will be the Cat-Song! What do you think, you can't go now! I need you!" daraufhin kommen alle angesprochenen Personen fröhlich auf die Bühne gedackelt und man kann erwachsene Männer dabei betrachten, wie sie beglückt ihre Köpfe zur Seite neigen und einen Song lang in die Mikrophone miauen. Zur Unterstützung wird dann auch mal der Roadie der "Hidden Cameras" ans Schlagzeug geholt. Das Schöne an Festivals ist, dass ja ohnehin alle da sind. Warum sollte man dann nicht gemeinsam wundervolle Musik machen?

Stéphanie Sokolinski wurde seit sie sich erinnern kann SoKo genannt. In Frankreich geboren und aufgewachsen, wurde sie durch einige Rollen als Schauspielerin bekannt. Angefangen Musik zu machen hat sie erst 2006, als sie für einen Film, den sie zu der Zeit drehte, singen sollte. Im gleichen Jahr veröffentlichte sie ihren kleinen Hit "I'll Kill Her" im Internet, nur um ihn ein paar Freunden zugänglich zu machen. Der Song wurde vor allem in Dänemark und später in Belgien sehr erfolgreich. Es verwundert also, warum er bis dato noch nicht nach Deutschland vorgedrungen ist. Wer die Chance hat, sich SoKo im August auf dem Haldern Pop oder dem Dockville Festival anzuschauen, sollte es sich auf keinen Fall entgehen lassen.

Im Grunde genommen macht SoKu ganz einfache Musik: Meist nur mit der Gitarre begleitet, singt sie ihre Lieder daher. Hin und wieder ist ein Glockenspiel zu hören oder es kommen ein paar Drums dazu. Aber mehr braucht es auch nicht. Die bisherigen Songs klingen wie selbst aufgenommen und dadurch sehr ungeschliffen. Gerade das macht ihre Schönheit aus. Man kann nur hoffen, dass der Charme nicht genommen wird, wenn sie erst einmal richtig produziert worden sind.

An einem Album wird noch gearbeitet. "It takes some time", sagt sie dazu auf ihrer Myspace-Seite. Bislang ist also erstmal alles nur digital erhältlich. Oder aber live zu begutachten. Falls sie dann "I think I'm pregnant" singt, von ihrem "fat, faaat belly", der größer und größer wird, erzählt und der dann die Erkenntnis "I think I'm pregnant / I think I'm pregnant / Though I haven't had sex / with anybody but my hands / for the past three months" bringt, werden zumindest die Mädchen Schmunzeln. Spätestens wenn sie wieder mal 10 zusätzliche Musiker auf die Bühne eingeladen hat und mit ihnen: "People Always Look Better In The Sun" im Chor singt, hat sie alle Herzen erobert. "See You Later, Aligator!", sagt sie, als sie von der Bühne geht. Was wieder einmal ein Lächeln zaubert. Und ich bin mir sicher, wir werden sie wiedersehen und -hören!

Marlena Julia Dorniak

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