Newcomer

Giant Rooks


Junge Bands gibt es wie Sand am Meer und häufig verschwinden diese genauso schnell, wie sie gekommen sind. Doch manchmal kommen Bands, um zu bleiben – das Quintett Giant Rooks aus Hamm, Durchschnittsalter unter 18, gehört zu diesen Bands.

"Giant Rooks" hat einige Bedeutungen und mit keiner dieser kann sich die Band wirklich identifizieren. "In erster Linie, weil es gut klingt.", lautet der Konsens von Gitarrist Finn und Keyboarder John. Die ersten Gehversuche als Band machten Finn und Sänger/Gitarrist Frederik bereits im zarten Alter von 8 Jahren. "Damals haben Frederik und ich erst einige Jahre Punk gemacht, uns danach kurz wieder aus den Augen verloren und mit 17 Jahren dann wieder angefangen, zu jammen und die Band wie sie jetzt ist aufzubauen. In dieser festen Besetzung spielen wir jetzt seit zwei Jahren."

Das Durchschnittsalter der Band liegt nun bei 17,5 Jahren. Da drängt sich die Frage auf, wie diese junge Band ihre Energie bändigt, musikalisch einen Gang zurückschaltet und nicht in Indierock- oder Punktiraden verfällt, wie es vielen jungen Bands passiert. "Frederik kommt häufig schon mit Ideen in den Proberaum, fängt an zu spielen und wir steigen dann ein und jammen erstmal", wird der Songwritingprozess beschrieben. Es bringt sich jeder Einzelne mit seinen Ideen in das Songwriting ein. Dabei sind die individuellen Einflüsse sehr unterschiedlich, wobei auch gemeinsame Nenner gefunden werden: "Nicht zu überhören ist Indie-Rock wie von Half Moon Run oder Alt-J, um einige Namen zu nennen, aber mit einer bestimmten Band oder einem bestimmten Stil identifizieren wir uns natürlich auch nicht."

Diese Varianz in der musikalischen Ausrichtung wird besonders während Konzerten deutlich. Wo einige Songs recht introvertiert daherkommen und zum Zuhören einladen, fühlen sich im Verlauf eines Sets viele Zuschauer auch zum Tanzen animiert. Dabei fällt der breit gefächerte Querschnitt des Publikums auf. "Das ist uns auch bereits aufgefallen, dass nicht nur Leute in unserem Alter vor der Bühne stehen, sondern auch ältere Leute, die zum Beispiel mit Pink Floyd aufgewachsen sind – das findet sich ja auch in unserer Musik wieder, und vielleicht fühlen sie sich deswegen angesprochen."

Dabei haben Giant Rooks erst eine vier Track starke EP veröffentlicht und ordnen diese laut Facebook eher dem Art-Pop-Genre zu, was aber nur aus der Not heraus geboren scheint. "Uns geht es darum, dass wir nicht nur Indie-Rock machen, sondern versuchen, diesen um weitere Elemente und Sounds zu erweitern. Das steckt hinter unserer Definition von Art-Pop." Dabei liegt aber das Besondere der Musik dieser jungen Band in der Feinmaschigkeit ihrer Songs. Leerstellen werden hier vermieden und stattdessen mit musikalischer Finesse gefüllt.

Ob sie diese Qualität auch auf Tonträger weiterführen, wird man womöglich schon bald zu hören bekommen: "Wir arbeiten gerade an einer EP, die wir vielleicht schon diesen Winter veröffentlichen werden. Diesmal allerdings nicht selber, sondern mit Label im Rücken. Dann sehen wir mal, wo die Reise hingeht. Wir wollen nur noch kein ganzes Album veröffentlichen, weil wir die Idee einer EP ganz gut finden, um unseren Stil im kleinen Rahmen festzuhalten. Man kann sich an einer EP sehr gut ausprobieren und sich dabei viel Zeit lassen. Wenn wir dann irgendwann zehn Songs haben, von denen wir sagen können, das sind jetzt wir, machen wir daraus auch ein Debüt-Album." Darauf kann man sich jetzt schon freuen.

Diskographie:
The Times Are Bursting The Lines (2015)

Facebook-Seite der Band

Live-Version von "Chapels"

Sönke Holsten

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