Konzertbericht

The 69 Eyes


In Köln traten The Other die Aufgabe an das Publikum in Stimmung zu bringen. Doch dies wollte ihnen einfach nicht so recht gelingen. Das übertriebene Stageacting des Sängers nervte irgendwann nur noch und wirkte zu sehr aufgesetzt. Auch musikalisch hatten The Other nicht wirklich gutes zu bieten, was dann in logischer Folge auch nur mit spärlichem Applaus endete. Bezeichnend, dass die sich im Publikum tummelnde Band nach dem Konzert der 69 Eyes nicht einmal von jemandem angesprochen wurde. Ein Satz mit x - das war wohl nix. Ganz im Gegenteil dazu: Lacrimas Profundere in Hannover. Der Sänger verzichtete hier auf jegliches Stageacting und besann sich dafür auf die Qualitäten seiner Stimme. Lacrimas Profundere überzeugten sowohl gesanglich als auch musikalisch! Und obendrein brachten sie das Publikum in die richtige Stimmung für den Hauptact des abends - die Helsinki Vampires - die 69 Eyes.

Die Devils lieferten sowohl in Köln als auch in Hannover eine grundsolide Show ab. Beide Male war die Setlist gleich, beide Male tanzten der Teufel und Vampire im Publikum mit. Oder waren es doch nur die Fans? Merkwürdig am Auftritt war die abgeänderte Version von Velvet Touch, welche man erst am Text und sonst am Refrain erkannte. Dies tat aber dem Auftritt keinem Abbruch. Zumal es fantastisch ist der Band beim Auftritt zuzusehen. Jyrki (Sänger) vermag minutenlang fingerschnippend dazustehen und seine Gänsehaut-Stimme wirken zu lassen um dann plötzlich über die Bühne zu wirbeln, lasziv hüftenschwingend mit dem Mikroständer zu tanzen und mit Timo-Timo (Gitarre) über die Bühne zu wirbeln, dass man fast schon meinen könnte da stünden Wirbelnde Derwische auf der Bühne. Ein besonderes Augenmerk hat Jussi, der Drummer, verdient. Wie er das Schlagzeugspiel zelebriert und ganz auf seine Weise die Drums bedient ist einfach immer wieder einen oder mehrere Hingucker wert!

An beiden Abenden bewiesen die 69 Eyes, dass sie Live noch mal eine gehörige Portion mehr auf dem Kasten haben als auf Platte! Hut ab - zwei wunderschöne Konzerte; danke dafür ihr Vampire!

Kaan Karaismail