Konzertbericht

Hurricane/Southside Club Tour Part 1


Es ist Winter, zumindest wenn man dem Kalender glauben darf. Bis zum Sommer ist es noch eine gute Weile hin und die Festivalfans beginnen mit den ersten Spekulationen und Hoffnungen für die kommende Festivalsaison. Wen werden die Veranstalter wohl dieses Jahr als Headliner aus dem Hut zaubern? Wird es Überraschungen geben oder sind doch wieder nur die "Klassiker" unterwegs? Welche kleinen Bands werden uns die Nachmittage versüßen? Und das wichtigste: Welches Festival wird für mich das richtige Line Up präsentieren?
Und wie kann man sich die endlose Wartezeit verkürzen? Richtig, man besucht die kleinen Clubkonzerte. Das scheint sich auch FKP Scorpio gedacht zu haben, und schickt gleich mal, auf zwei Halbzeiten verteilt, zehn Bands auf eine Clubtour.

Die erste Halbzeit startete mit OK Go, The Films, Bromheads Jacket und den Plain White T's. In Konstanz allerdings mussten Ok Go auf ihren Einsatz verzichten, um sich ihren Grammy in der Kategorie "Best Short Form Music Video" für das Laufbandvideo zu "Here It Goes Again" abzuholen.
Als erstes enterten die Plain White T's mit ihrem 08/15 Collegerock die Bühne. Nicht ohne mit ihrem Ok-Go-Schriftzug auf der Bassdrum ein wenig Verwirrung zu stiften. Im sich langsam füllenden Kulturladen konnten sie das Publikum aber nur schwer für sich gewinnen.

Nach der Umbaupause starteten die drei Jungs von Bromheads Jacket ihr Set mit dem schon vom Album bekannten Ortons Intro, dass direkt in Lesley Parlafitt überging. Nachdem sich die drei Sheffielder artig vorgestellt hatten, ging die Sause weiter. Spätestens jetzt hatte der auf, neben und vor der Bühne agierende Sänger und Gitarrist das Publikum in seiner Hand, und wurde nicht müde, selbiges zu loben. Das in der Mitte des Sets allein mit dem Drummer vorgetragene Poppy Bird sorgte für eine willkommene Erholungspause, bevor es in den energiegeladenen Endspurt ging. Nach What Ifs And Maybes ließen die Jackets ein zu Brei gerocktes Publikum zurück, das sich nun mit dem ein oder anderen Bier für die folgenden The Films stärkte.

Diesen Umstand nutzten die Mando Diao beshirteten Mädels, samt ihren Freundinnen, um sich wieder in den ersten Reihen zu platzieren. Und kaum waren The Films auf der Bühne, wurden die Kameras ausgepackt und fleißig darauf los fotografiert. Doch schon nach kurzer Zeit waren diese wieder sicher verstaut und man tanzte fröhlich zu den mal an Mando Diao, mal an die Libertines erinnernden Songs der vier Südstaatler. Sie spielten ein solides Set, dessen Höhepunkt die schon bekannte Single Black Shoes bildete. Nach einer Zugabe verabschiedeten sich die vier, sowie auch die Clubtour wieder aus Konstanz und lassen auf einen tollen Festivalsommer hoffen.

Thomas Raich