02.03. Rocco SchamoniDie »Weltbühne«- und »KdW«-Jungs ziehen mit dem »Uebel & Gefährlich« an die Feldstraße
Der Grund, einen neuen, großen Liveclub in Hamburg eröffnen zu wollen, klingt banal und auch ein bisschen lässig: "Wir machen das, weil wir total gelangweilt sind von allem", sagt Tino Hanekamp (26), der einstige "Weltbühne"-Darling. Im Weltkriegsbunker an der Feldstraße eröffnen er und die Ex-"KdW"-Haudegen Wolf von Waldenfels (45) und Jan Elbeshausen (27) im März das "Uebel & Gefährlich" - bitte was? "Ja, ,Uebel & Gefährlich'. Die bürgerliche Gesellschaft bezeichnet ja gerade qualitativ hochwertige Sachen als übel und gefährlich", sagt von Waldenfels. "Der ist schön doof, der Name - und außerdem: Da rattert es im Kopf", so Hanekamp.
Fünf Meter hohe Decken, bombenfeste, weiße Wände, alle paar Meter ein Fensterschacht mit Blick über die Dächer des Karoviertels. Mehr ist noch nicht zu sehen. Und die Macher geben sich schüchtern, präsentieren beim MOPO-Shooting auf der Club-Baustelle ihre Alter Egos - im Babyalter. Keine neue Kuschel-"Weltbühne", kein neues "KdW" an anderem Ort soll entstehen, eher die Summe aus beidem und einiges mehr.
Zwei Räume wird das "Uebel & Gefährlich" im vierten Stock besetzen: Den großen "Ballsaal", in den locker 800 Zuschauer passen. Hier steht die Bühne. Bands wie Blumfeld, Die Sterne, Fehlfarben, Blackmail und Rocko Schamoni sind bereits gebucht. Mit einer Trennwand kann die Kapazität auf 400 Zuschauer verkleinert werden. Dazu gibt es noch das "Turmzimmer", einen L-förmigen Raum mit Bar und kleiner Bühne. Flexible Räumlichkeiten für unterschiedlichste Indiehelden. "Wir können einen coolen Songwriter vor 80 Leuten spielen lassen, aber auch einer tollen Hamburger-Schule-Band ein Zuhause vor großem Publikum bieten", sagt Hanekamp. Alles soll möglich sein. Von der Comicausstellung über die Lesung bis zum Großkonzert.
Neben Live-Gigs sind auch Clubreihen im Programm - sogar die heimatlosen "DIY"-Elektroniker ziehen mit in die Festung.
"Keine Sorge, wir haben nicht den Größenwahn, jeden Abend 800 Leute ziehen zu müssen. Das wird kein neues ,Docks', sondern ein viel kleinerer Club. Aber Bands, die diese Größe brauchen, können wir jetzt eben auch machen", sagt von Waldenfels.
"Wir wollen versuchen, überall ein bisschen weiter zu gehen als normal", verspricht Hanekamp: "Die unterschiedlichsten Leute sollen hier zusammenfinden, hier werden Abende entstehen, an denen es knallt." Wir sind gespannt. Denn: Selbst die Klos im "Uebel & Gefährlich" sind lässig: "Von der Pinkelrinne kannst du über die halbe Stadt gucken..".
[Hamburger Morgenpost]
09.03. Liars
16.03. Fehlfarben
24.03. Blackmail
01.04. Tocotronic & 18th Dye
20.05. Blumfeld
23.05. Final Fantasy