Festival-Nachbericht

Popsalon Osnabrück 2016


Mit dem Osnabrücker Popsalon ist eins der ersten Festivals dieser Saison am vorletzten Wochenende über die Bühne gegangen. Die sechste Ausgabe des Indoor-Events hielt, was es versprach und an drei Tagen auf vier Locations verteilt das ein oder andere Schmankerl bereit.

Dabei gab es mit The Lytics direkt zu Beginn des ersten Tages ein großes Highlight. Oldschool Hip-Hop nach Machart von A Tribe Called Quest, der es schaffte, die anfangs recht leere Lagerhalle im Nu zu füllen. Klassische Beats, schöne Texte und eine ungemein sympathische Truppe machten eine tolle Stimmung, trotz ihrer eher kleineren Fangemeinde. Die Jungs aus Winnipeg boten einen rundum gelungenen einstündigen Auftritt und nahmen sich danach noch die Zeit für das ein oder andere Pläuschchen mit den Zuschauern, was das nachfolgende Konzert von OK Kid ein wenig in den Schatten stellte. Diese konnten zwar im Gegensatz zu The Lytics eher nur ihre eigene Fangemeinde in den Bann ziehen, mehr als ok war der Auftritt nicht. Dennoch: Alleine für den ersten Act hatte sich das Festival schon am ersten Tag wieder gelohnt und ließ einen glücklich den Weg Richtung Kleine Freiheit einschlagen, wo Schnipo Schranke den Konzertabend beenden sollten. Diese konnten den ordentlich gefüllten Laden in gute Stimmung versetzen und Leuten, die die Band vorher nicht kannten, ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Highlight war dabei überraschenderweise nicht ihr Hit "Pisse", sondern "Cluburlaub", bei dem beinahe jeder den Refrain mitsang.

Aber auch die nächsten Tage wussten durch verschiedene Konzerte zu bestechen: Ob man sich, wie fast alle zu der Zeit, von den musikalischen Stärken des TV-Moderators Klaas Heufer-Umlauf überzeugen wollte, Lust auf die mürrischen Indie-Rocker von Motorama hatte, zu Say Yes Dog tanzen oder den ruhigen Klängen des Singer-Songwriter-Newcomers Kelvin Jones lauschen wollte ? es war eigentlich für jeden etwas dabei. Am stärksten war aber der Abschluss des Wochenendes mit Leyya, die eine wunderbare Mischung aus elektronischen Beats und lauten Gitarren hinlegten, was durchaus überraschend war und den Charakter des Festival noch einmal unterstrich. Ein Mix der unterschiedlichsten Künstler aller Bekanntheitsgrade und Genres, der immer wieder kleine und große Highlights hervorbringt, meistens sogar durch die nicht sonderlich namhaften Künstler. Der Popsalon hat sich in der deutschen Festival-Landschaft etabliert und ist neben dem Reeperbahnfestival wahrscheinlich die beste Möglichkeit, sich in schöner Club-Atmosphäre mit neuen Künstlern bekannt zu machen.

Lewis Wellbrock

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